Hast Du schon einmal was vom pH-Wert gehört? Er ist nicht nur für kosmetische Cremes oder chemische Lösungen wichtig, sondern auch ein maßgeblicher Indikator für den Säuregrad des Blutes. Das funktioniert nicht nur bei Menschen sondern auch bei Hunden und gibt Aufschluss über den Säure-Basen-Haushalt des Körpers. Ist der Organismus des Vierbeiners übersäuert, können gesundheitliche Probleme die Folgen sein.
Auswirkungen einer langanhaltenden Übersäuerung
Ein gestörter Säure-Basen-Haushalt beim Hund ist nicht auf die leichte Schulter zu nehmen, schon gar nicht, wenn die Übersäuerung chronisch geworden ist. Herrscht nämlich im Körper des Hundes über längere Zeit ein Überschuss an Säuren, so kann das schwerwiegende körperliche Probleme verursachen.
Eine wichtige Funktion hat bei diesem Prozess der Darm: Ist die Darmschleimhaut geschädigt und nicht stark genug, können die entstandenen Säuren ins Blut übergehen. So werden sie im ganzen Körper verteilt, wo sich die Säuren dann ablagern können. So genannte Puffersysteme wie (Bi-) Carbonate sind gestört oder nicht ausreichend vorhanden und kommen gegen den Überschuss an Säuren nicht an. Dadurch sinkt der pH-Wert im Blut und es kommt zu einer Störung des Säure-Basen-Haushalts beim Hund.
Diese Säuren wirken sich auf den Stoffwechsel und auf den Elektrolythaushalt des Vierbeiners aus. Sie können dann sogar Nieren und Herz schädigen. Der Organismus greift zusätzlich auf Reserven von Mineralien zurück, um den Säure-Basen-Haushalt auszugleichen. Es kommt zu einer Entmineralisierung von Knochen. Durch den Abbau von Mineralien verändert sich die Knochenstruktur und wird weicher. Vermehrte Knochenbrüche sind die Folge. Das tritt allerdings erst bei langanhaltender, unbehandelter Übersäuerung auf und ist eher selten.
Auch wenn der Darm eine wichtige Rolle spielt, wenn nicht sogar die wichtigste, andere Organe wie Nieren, Haut oder Lunge tragen auch zur Regulierung des Säureaushalts bei. Daher gilt es einen übersäuerten Organismus schnell wieder auszugleichen.
Optimaler Säure-Basen-Haushalt beim Hund
Über einen Bluttest kannst Du den pH-Wert des Blutes bei Deinem Tierarzt oder Tierheilpraktiker messen lassen, liegt er unterhalb 7,36 spricht man von einem sauren pH-Wert des Blutes. Je niedriger der Wert ist, desto höher ist der Säureanteil im Organismus.
Die Säuren sind im Körper, sowohl bei Menschen als auch bei Hunden, positiv und negativ geladen, diese müssen im ausgeglichenem Verhältnis vorliegen. Ausreichende körperliche Aktivität und eine artgerechte Ernährung regeln diesen Vorgang normalerweise und halten den Säure-Basen-Haushalt im Gleichgewicht. Liegt eine Störung vor, kann sich das gesundheitlich auswirken. Daher schadet es nicht, gelegentlich diesen schnellen und einfachen Test beim Hund durchführen zu lassen.
Symptome einer Übersäuerung des Hundes
Die Symptome einer Übersäuerung beim Vierbeiner gehen Hand in Hand. Sie ergänzen und entwickeln sich im Verlauf der Übersäuerung. Ein bekanntes Phänomen ist hierbei Licky Fits. Der Hund schnappt nach Luft, um sie zu schlucken und leckt zwanghaft Gegenstände. Dies ist ein eindeutiges Symptom für Sodbrennen, das sich als Folge eines Säureüberschusses entwickeln kann. Durch das Luftschnappen und Lecken versucht der Vierbeiner das Sodbrennen zu lindern. Zusätzlich kommen weitere Symptome hinzu.
Typische Symptome bei Übersäuerung sind:
- Gras und Erde fressen
- übermäßiges Speicheln
- Aufstoßen
- Sodbrennen
- Juckreiz
- Augentränen
- Lefzenekzem
- Hot Spots
- Erbrechen
- Übelkeit
- Durchfall
- Fieber
- ungewöhnlich schnelles oder tiefes Atmen
- Arrhythmie
- Depressives Verhalten
- Niedriger Blutdruck
Ursachen einer Übersäuerung beim Hund
Die Ursachen einer Übersäuerung können vielfältig sein. Daher gilt es bei einem Befund zunächst zu untersuchen, woher das Ungleichgewicht im Körper des Vierbeiners herrührt. Mögliche Gründe können sein:
- Erkrankungen - Grunderkrankungen wie Probleme mit der Pankreas, den Nieren, der Leber oder der Schilddrüse
- Gabe von Medikamenten
- Gastritis - chronische Übersäuerung
- Schneefressen
- Unverträglichkeiten
- Fütterung
- Stress
Liegt eine Erkrankung zugrunde, müsste diese entsprechend behandelt werden. Findet sich kein Krankheitsbild als Ursache, so solltest Du die Fütterung Deines Hundes genauer unter die Lupe nehmen. Eine ungünstige Zusammenstellung des Futters, vor allem bei BARF, kann nämlich zu einem Ungleichgewicht im Säure-Basen-Haushalt führen. Fleisch und tierische Milchprodukte versorgen den Körper mit wichtigen Proteinen. Werden diese Proteine (Eiweiße) abgebaut, entstehen Säuren. Zu viel Eiweiß trägt daher auch zur Übersäuerung beim Hund bei.
Auch Stress ist ein häufiger Faktor. Denn der Organismus ist aus dem Gleichgewicht und produziert mehr Säuren, die aufgrund der angegriffenen Reserven nicht vollständig ausgeglichen werden können.
Säure-Basen-Haushalt des Hundes wieder ausgleichen
Es gibt unterschiedliche Maßnahmen, um den Säure-Basen-Haushalt Deines Hundes wieder auszugleichen. In erster Linie sollte der Magen-Darm-Trakt versorgt und die Schleimhaut wieder aufgebaut werden. Ein gesunder Magen-Darm-Trakt kann den Säurehaushalt ausgleichen und beugt einem erneuten Ungleichgewicht vor. Daher sind Darmkuren die erste Maßnahme, wenn andere Krankheiten als Ursache ausgeschlossen sind. Als Darmkur eignet sich Heilmoor hervorragend, das Naturprodukt enthält wichtige Nährstoffe und unterstützt die Darmtätigkeit und das Immunsystem Deines Vierbeiners. Die organische Masse enthält eine einzigartige Zusammensetzung an Inhaltsstoffen, die nur im Heilmoor so zu finden sind.
Aber auch Präbiotika wie Topinambur sind gesunde Nahrung für den Magen-Darm-Trakt . Topinambur ist reich an Inulin, einem unverdaulichen Ballaststoff, das zu einer natürlichen Darmschleimhaut Deines Hundes beiträgt. So kannst Du die Schleimhaut natürlich unterstützen und lieferst guten Darmbakterien Futter.
Eine weitere Maßnahme zur Regulierung des Säuregleichgewichts beim Hund ist die Futterumstellung. Wir empfehlen bei einer akuten Übersäuerung dem Hund eine Zeitlang Selbstgekochtes zu füttern und die Häufigkeit der Mahlzeit zu erhöhen.
Futterumstellung bei gestörtem Säurehaushalt:
- Fettarmes Fleisch, am besten Muskelfleisch
- Blattsalate zum Säureausgleich
- Lebensmittel mit Bitterstoffen füttern
- Blähende Nahrung wie Kohl weglassen
- Mehrere Fütterungen am Tag/mind. 3-mal
- Unterschiedliche Fütterungszeiten
- Ruhe beim Fressen, Ablenkungen vermeiden, damit der Hund nicht in Stress gerät
- Allgemeinen Stress reduzieren
Barfst Du Deinen Hund? Dann empfehlen wir Dir eine Überarbeitung der Barf-Mahlzeiten. Du kannst die Zusammensetzung mit Deinem Tierarzt oder Tierheilpraktiker besprechen und analysieren. Alternativ stehen Dir auch unsere Tierheilpraktiker und Tierernährungsexperten als Ansprechpartner zur Unterstützung. Zusätzlich kann ein ganz individueller BARF-Ernährungsplan für Deinen Hund erstellt werden, natürlich unter Berücksichtigung aller klinischen Diagnosen.
Bei akuten Fällen können beim Tierarzt intravenöse Flüssigkeiten dem Hund verabreicht werden, um das Säureverhältnis wieder auszugleichen.
Obst und Gemüse, das bei Übersäuerung hilft
Wie auch bei Menschen, kann der Säure-Haushalt des Hundes mit Lebensmitteln ausgeglichen werden, die den Säuren entgegenwirken. Salate, Obst und Gemüse sind hier die besten Säurekiller – auch bei Hunden. Im Folgenden findest Du eine Liste mit Lebensmitteln, die eine Übersäuerung beim Hund ausgleichen und für den Vierbeiner natürlich gut verträglich sind.
Salate und Kräuter bei Übersäuerung | Obst bei Übersäuerung | Gemüse bei Übersäuerung |
Basilikum | Apfel | Gurken |
Dill | Banane | Karotten |
Eisbergsalat | Birne | Kartoffeln |
Löwenzahn (enthält auch viele Bitterstoffe) | Erdbeeren | Spinat |
Koriander | Himbeeren | Spinat |
Petersilie | Pflaumen | Zucchini |
Salbei | ||
Pflücksalat |
Obst, Gemüse und Kräuter solltest Du aber in Maßen füttern, die Hauptzutat einer Hundemahlzeit sollte stets mageres Muskelfleisch sein. Bemerkst Du bei der Futterumstellung, dass die Symptome Deines Vierbeiners sich verschlechtern, solltest Du auf jeden Fall Rücksprache mit einem Spezialisten Deines Vertrauens halten.